Samstag, 28. März 2009

Blick nach oben

In der laufenden Premier League-Saison schlagen sich die drei Aufsteiger entgegen aller Erwartungen nicht schlecht - doch welche Zweitligisten werden ab dem Sommer wieder in den Genuss von Erstligafussball kommen?

Hull und Stoke sind zwar nach wie vor im Abstiegskampf involviert, haben ihr Schicksal aber in den eigenen Händen. Weitaus prominentere Vereine wie Newcastle oder Middlesbrough finden sich derzeit auf einem Abstiegsplatz wieder. Nur der dritte im Bunde der Aufsteiger, West Brom, steht etwas abgeschlagen am Tabellenende. Ironischerweise versucht WBA attraktiven Fussball zu spielen und bleibt damit erfolgslos, während Hull und Stoke eher durch physische Stärke auffallen und so das bessere Los gezogen haben. Es ist eben doch so: Im Abstiegskampf zählen Biss und Leidenschaft, (leider) nicht die Qualität.

In der zweiten Liga, der Coca Cola-Championship (natürlich amerikanisiert...), stellen sich die 24 Teams langsam auf den Schlussspurt ein. Es kämpfen sechs Spieltage vor Ende (einige Vereine haben sogar noch ein bis zwei Spiele mehr zu absolvieren) grob gesagt noch elf Mannschaften um zwei direkte Aufstiegs- und vier Playoff-Plätze. Die Top Six sieht derzeit wie folgt aus:

1Wolverhampton Wanderers4077
2Birmingham City4072
3Reading3968
4Sheffield United3966
5Burnley4065
6Cardiff City3863


Die Wolves, die schon fast die ganze Saison oben stehen, sind auf dem besten Weg dazu, erstmals seit dem Abstieg 2004 wieder ins Oberhaus zurückzukehren. Manager Mick McCarthy gelang das selbe schon einmal mit Sunderland, nach der Saison 2005-06 war aber wieder Schluss mit Erstligafussball und der Ire musste den Hut nehmen. Seither stand er, vor allem Ende letzter Saison, in Wolverhampton immer wieder unter Druck, würde aber nun mit dem Gewinn der Championship die Erwartungen der Fans mehr als erfüllen.

Birmingham City und Manager Alex McLeish liefern sich mit Reading ein enges Rennen um den direkten Wiederaufstieg, welches sich wohl am letzten Spieltag in einem Direktduell entscheiden wird. Birmingham spielt darüber hinaus auch noch gegen die Wolves. Trotz der passablen Situation - der Schotte McLeish steht beim eigenen Anhang stark in der Kritik, weil seine Auffassung von Fussball vielen Leuten missfällt. Lange Bälle, defensivorientiertes Denken und ein extrem physisches Spiel zeichnen die Blues aus, erst 47 Tore wurden erzielt. Readings Trainer Steve Coppel hingegen hat mit Spielern wie den Iren Stephen Hunt oder Kevin Doyle kreative Offensivspieler zur Verfügung, die mit Kick'n'Rush nicht viel anfangen können.

Dahinter lauern Sheffield United, Burnley und Cardiff auf Ausrutscher der Favoriten (Achtung - Cardiff hat erst 38 Spiele absolviert!). Burnley und ihr Trainer Owen Coyle zeichnen sich durch feinen Angriffsfussball aus und haben in den nationalen Pokalwettbewerben u.a. Arsenal und Tottenham überrascht. Ausserhalb der Playoffplätze streiten sich noch Preston, Swansea, Bristol City, Ipswich und die Queens Park Rangers mit ihren Clubeigentümern Briatore & Ecclestone um den Einbruch in die Top Six.

Sofern sie sich nicht dumm anstellen, sollten sich die Wolves mit Mittelfeldtalent Michael Kightly einen der ersten zwei Plätze sichern können, um nicht zu sagen den ersten Rang. Birmingham hat gegenüber Reading leichte Vorteile im Kampf um Platz zwei. Sollten die Royals also den Weg über die Playoffs machen müssen, sollte die Qualität über drei weitere Spiele jedoch reichen. Auf den Plätzen vier bis sechs sehe ich realistischerweise keine grossen Veränderungen mehr, unter Umständen könnte noch das siebtplatzierte Preston eingreifen.

Ohne jemanden beleidigen zu wollen - abgesehen von Birmingham freuen wir uns auf frische Gesichter in der Premier League...

4 Kommentare:

  1. Danke für die informative Schilderung. Ich würd's mal wieder den Queens Park Rangers wünschen! Die Super-Hoops haben eine lange schwere Zeit hinter sich (seit 13 Jahren nicht mehr ganz oben und zwischenzeitig sogar in der dritten Liga). Kommt auch Reading rauf, dann hätten wir zwei Quergestreifte in der PL!

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  2. Schließe mich meinem Vorredner an. Sehr schöner Eintrag.

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  3. @Rapidhammer: Ausgerechnet QPR? Der Klub von u.a. Bernie Ecclestone und Briatore? Da wären mir die Blades lieber!

    Ansonsten schließe ich mich ebenfalls an: Schöner Beitrag.

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  4. Wer hat was gegen Formel 1? - Im Ernst: habe seit jeher einen "soft spot" für QPR und würd's ihnen deshalb wünschen, unabhängig von den Eigentümern!

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