Donnerstag, 19. März 2009

Zahlenspiele mit Taylor

Am Samstag steht Abstiegskandidat Newcastle United vor heimischem Publikum gegen Arsenal unter Druck - und scheint ausgerechnet von Steven Taylor abhängig...

Der junge Geordie, der lange Zeit von seinem Bonus als Einheimischer profitieren konnte, ist spätestens während der laufenden Saison zu einem von vielen Ärgernissen auf (und neben) dem Spielfeld verkommen. Taylor galt zwar als Versprechen für die Zukunft und ist sogar Kapitän der englischen U21-Auswahl, doch seine Leistungen seit dem Sommer waren weder auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung noch als Rechtsverteidiger als Ersatz des verletzten Habib Beye genügend. Stellungsfehler und kaum vorhandene Durschlagskraft nach vorne, um zwei Schwächen zu nennen, sind nicht das einzige Übel - es hat auch den Anschein, er wisse nicht, was er genau zu tun hat. Wenn der Rechtsverteidiger andauernd rechts hinten fehlt, kann irgendetwas nicht stimmen. Man könnte ja meinen, der Trainer ersetzt ihn in diesem Fall einfach. Das Problem ist nur, dass Newcastle einmal mehr mit erheblichen Verletzungssorgen zu kämpfen hat und Taylor so regelmässig zum Einsatz kommt. Er ist darüber hinaus nicht nur der letzte Torschütze Newcastles (beim 1:1 in Hull vor einer Woche), was sowieso schon alles über den Zustand dieser Mannschaft sagt. Nein, Steven Taylor ist auch der Magpie, der gegen Arsenal das letzte Tor erzielt hat, und zwar im Dezember 2007 beim 1:1 im St. James' Park. Seitdem trat man total drei mal (auswärts) gegen die Gunners an, unterlag einmal im FA Cup und zweimal in der Liga mit je 0:3. 

Die Hoffnungen für das Spiel am Samstagabend werden trotzdem kaum auf Taylor ruhen, sondern auf die positive Leistung gegen Man United vor 10 Tagen, welche jedoch keine Punkte einbrachte. Es wird aber viel zusammenkommen müssen, wenn man sich gegen Arsenal mit mindestens einem Punkt aus der Affäre ziehen möchte - Chancen müssen konsequent genutzt, dumme Fehler verhindert und eine über zwei Halbzeiten konstante Leistung abgeliefert werden, vom Torhüter bis zum Stürmer. Das ist nicht gerade das, wofür Newcastle im Jahre 2009 steht. Allein die anständige Heimbilanz gegen Arsène Wengers Truppe gibt etwas Mut: In den letzten sieben Aufeinandertreffen ging man nur einmal als Verlierer vom heimischen Platz; Total resultierten aus 16 Heimspielen seit Newcastles Aufstieg in die Premier League (1993) gegen die Kanoniere fünf Siege und sieben Remis bei vier Niederlagen und einem Torverhältnis von 15:12. Im Dezember 2005 konnte man den bis anhin letzten Sieg landen, der Manager Graeme Souness etwas Luft verschaffte, bis er im Februar darauf entlassen wurde. Arsenal reist aber mit der Gewissheit Richtung Nordosten, in den letzten 569 Minuten Ligafussball nur ein einziges Tor kassiert zu haben und ist seit dem 22. November (0:3 bei Man City) ungeschlagen. Zu viele Punkteteilungen und Mühe im Toreschiessen waren während dieser Zeitspanne trotzdem ein Problem, und darum sollte Newcastle morgen nach vorne spielen und so das Publikum auf seine Seite bringen - denn der St. James' Park verdient endlich wieder mal eine anständige Stimmung.

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