Samstag, 4. Juli 2009

Owen, Shepherd & Die Malaysianer

Keine Woche vergeht, ohne dass Newcastle United für Schlagzeilen sorgt. Ein Rückblick auf die vergangenen Tage.

Anfangs Woche sorgte das Gerücht, dass der unbeliebte frühere Chairman Freddy Shepherd (der Newcastles Frauen ''ugly'' und Alan Shearer Mary Poppins nannte) wieder im Club einsteigen wird, für Unruhe. Die BBC meldete, dass Clubbesitzer Mike Ashley eine Offerte für lächerliche £60 Millionen akzeptieren würde. Spätabends am Donnerstag behaupteten jedoch mehrere Zeitungen, inklusive lokaler Blätter, dass ein malaysianisches Konsortium durch Newcastle und ans Trainingsgelände geführt wurde. An der Spitze steht angeblich der Geschäftsmann Ananda Krishnan, der drittreichste Mann in Südostasien. Sein Konsortium ist nun Favorit, was eine Übernahme des Clubs angeht (der Kaufbetrag befindet sich wohl in der Region von £80 Millionen), während Shepherd und ein amerikanischer Bieter ebenfalls noch im Rennen sind. Prognosen kann niemand wagen - optimal wäre aber, wenn der Deal nächste Woche bestätigt wird, denn in etwas mehr als einem Monat startet die neue Saison, und die Magpies stehen noch immer ohne Manager da. Ob das Alan Shearer sein wird oder nicht, ist ebenfalls unklar.

Währenddessen unterzeichnete Michael Owen gestern für zwei Jahre bei Manchester United. Sein Vertrag bei Newcastle, dotiert mit der Kleinigkeit von £108'000 wöchentlich, lief nach dem Abstieg aus. Somit stellt er mit deutlich reduziertem Gehalt als ablösefreier Spieler kein allzu grosses Risiko für Sir Alex Ferguson dar, Fragezeichen sind aber hinter seine Verletzungsanfälligkeit zu setzen: In vier Jahren im Nordosten Englands absolvierte er gerade mal 79 Spiele (30 Tore). Als hätten all die Verletzungen, Kreuzbrandrisse und Blessuren gar nie existiert, sagt er: ''My fitness is fine.'' Aha(-haha). Seine Zeit in Newcastle bezeichnete er übrigens als ''poor spell'' - armer Michael.

Klar, Michael Owen war einmal ein Weltklassestürmer. Von dem war aber in den letzten Jahren nicht mehr viel zu sehen. Seine Schnelligkeit und die Fähigkeit, sich selbst Chancen zu erarbeiten, hat er schon längst eingebüsst. Das heisst, er ist auf Support von Mitspielern angewiesen, und den hatte er in der letzten Saison aus einem katastrophalen Mittelfeld kaum. Was mich aber viel mehr stört, ist seine Einstellung - man hat ihm richtig angesehen, dass er keine Lust hatte, für einen kriselnden Club zu spielen. Soviel zum ''Model Pro'' Michael Owen. Ich weine ihm keine Träne nach, weil er für £40m+ eine der grössten Enttäuschungen der Vereinsgeschichte gewesen ist. In Manchester wird er kaum einen Stammplatz bekommen, alleine schon wegen seinen Verletzungen. Aber für ihn ist es die letzte Chance, Fabio Cappello noch einmal umzustimmen. See you in South Africa 2010? Ich bezweifle es.

Bildquelle: http://bbc.co.uk/

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